Leitziel
Das Leitziel der enaktiven Traumatherapie ist es, eine feste Brücke zwischen den Bereichen Trauma und Dissoziation und dem enaktiven Ansatz zu Geist und Leben zu schlagen.
Basis Betrachtung
Aus enaktiver Sichtweise sind wir Handelnde (verkörperte Agens), die eng und bedeutungsvoll mit ihrer Umwelt verflochten sind. Um zu existieren und um uns selbst, andere und die Welt im Allgemeinen zu erfahren und zu erkennen, müssen wir handeln. Wie jeder andere Organismus auch, müssen wir etwas tun. Was wir ständig tun, ist, unser Selbst, unser Ich, unsere Welt und unsere Selbst-Ich-Welt-Kopplungen (Resonanz) hervorzubringen oder zu verwirklichen. In diesem Rahmen schaffen wir Bedeutung (Sinn).
Konkretisierung
Der enaktive Ansatz zu Geist und Leben ist ein Versuch, klassische und problematische Dualitäten zu überwinden. Zu diesen Dualitäten (Dichotomien) dem Prinzip von „Entweder-Oder“ gehören Körper versus Geist, Organismus versus Umwelt, Gedanken versus Gefühle, Ich-Du, Innen-Aussen.
Meine systemische Perspektive als Ergänzung
Seit über 20 Jahren arbeite ich als ausgebildeter und zertifizierter (DGSF) Systemischer Therapeut. Die Systemische Theorie arbeitet unter anderem nach der Grundannahme eines „Sowohl – als auch“. Diese Grundannahme hilft mir in meiner täglichen Arbeit mit Klienten mal langsamer-mal schneller zu arbeiten, mal analytischer-mal verhaltenstherapeutisch-mal körperbewußter und gefühlsorientierter zu denken, zu fragen, ein Setting zu gestalten.
Hier im Text unter dem Aspekt: Leitziel, wird das Bild der Brücke verwendet. Somit versteh ich mich auch als „Brückengänger“. Umsichtig, Orientierung suchend und gebend, sich bewegen um das angesprochene „Entweder-Oder“ mit dem „Sowohl-als auch“, zu verknüpfen.
Psychotherapie ist auch die Anwendung von den dazugehörigen wissenschaftlichen Theorien. In der Umsetzung und Anwendung, „im erfassen“ eines Menschen, kann es zu einer kreativen Kunst führen. Somit versteh ich die enaktive Traumatherapie als traumatherapeutische Kunst. Wie überall gibt es dabei „Abstufungen“.
Mein persönliches Bild: Wenn im Kampfsport von unterschiedlichen Leistungs-„Graden“ gesprochen wird, wobei der 10. Dan der höchste ist, so werde ich am Ende des Jahres 2023 möglicherweise den 2. Dan betrachten können. 😊