EMDR-Traumatherapie
Eye-Movement Desensitization and Reprocessing
Eye-Movement Desensitization and Reprocessing
Trotz Ähnlichkeit, etwa durch die angeleitete Augenbewegung, ist EMDR nicht mit Hypnose zu verwechseln. Es soll keine Veränderung des Bewusstseinszustandes, sondern vielmehr eine Integration der mit dem Trauma verbundenen Emotionen und Empfindungen erreicht werden.
EMDR gehört im weitesten Sinne zu den Methoden der humanistischen Psychologie. Dies meint Richtungen, die die Selbstheilungskräfte und den Heilungswillen betonen. Dies bedeutet: Der Klient wird nur das Ziel erreichen, das er auch wirklich erreichen will. Wer seine alten belastenden Erfahrungen nicht wieder ansehen und aufarbeiten will (z.B. weil er glaubt, er könne es auch ohne Anschauen des „Schrecklichen“ schaffen), der wird EMDR höchstwahrscheinlich nur als weiteren Fehlschlag unter vielen anderen verbuchen.
Der entscheidende Erfolgsfaktor an EMDR ist, dass direkt auf die Reduktion der Belastung hingearbeitet wird. EMDR schafft also genau das aus dem Leben, was viele Überlebende am meisten fürchten, nämlich den traumatischen Stress!
Die Verarbeitung belastender Gedächtnisinhalte und starrer Überzeugungen im Selbstkonzept geschieht durch therapeutisch angeleitete Konzentration auf die innere Wahrnehmung. Es handelt sich um eine visuell-konfrontative, entspannende und stark unterstützende Methode. Bilateral wechselnde Sinnesreize (induzierte Augenbewegungen, Antippen der Hände) bringen die Verarbeitung und Integration traumatischer Erfahrungen neu in Gang und führen sie zu Ende.
EMDR macht gerade diejenigen Unterbrechungen im Gehirn wieder (teilweise) rückgängig, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bei (schweren) Traumata als Notreaktion des Körpers zwar das kurzfristige Überleben in dieser Situation ermöglichen, aber langfristig eine Ursache der Dissoziation (Abspaltung von erlebten Gefühlen, Gedanken, Situationen) darstellen.