Frank Baßfeld
Leidenschaftlicher und erfahrener Traumatherapeut
Leidenschaftlicher und erfahrener Traumatherapeut
Im Rahmen meiner fachlichen Vertiefung wurden von mir folgende Bücher rezensiert. Dieser intensive Prozess und die tiefe Einarbeitung in die einzelnen Themen ermöglicht mir, auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu sein und entsprechende Methoden und Sichtweisen in die Arbeit einzugeben.
Ihnen als möglichen Klienten kann es helfen, die Arbeitsgrundlage und Sichtweise in der Praxis und praktischen Arbeit zu verstehen.
Sexualität und Trauma
Autor: Melanie Büttner
Verlag: Schattauer, Auflage: 1. Aufl. 2018 (10. März 2018)
Gebundene Ausgabe – 472 Seiten | ISBN: 3608431888
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Sexualität und Trauma werden aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Der Leser bekommt wertvolle Impulse, zum MIT-Nehmen in die eigene psychotherapeutische Denk- /Arbeitsweise.
Verschiedenen Autoren zeigen in 22 Kapiteln (beinahe 500 Seiten) ihren fachlichen Ansatz. Zu jedem Kapitel findet sich eine spezifische Literaturliste.
Schon im Vorwort begegnet mir ein Aspekt den ich zum mehrfachen betrachten einladen möchte. Eine Patientin berichtet: Die Traumatherapeuten schicken mich zum Sexualtherapeuten und die Sexualtherapeuten schicken mich zu den Traumtherapeuten. Und nun?
Zusammenhänge, Risikofaktoren, Körperbeschwerden, Funktionsstörungen werden zu Beginn ausführlich, z.T. in Grafiken und auch in Statistiken dargestellt. Einflüsse des sexuellen Lernverhaltens, familiäre Entwicklungsbedingungen, Erkrankungen, Stress werden differenziert betrachtet. Beckenboden Dysfunktion, Atemdysfunktion, chronische Schmerzen, somatoforme Dissoziation, … werden als Körperbeschwerden explizit vorgestellt. Lerntheoretische Modelle werden dazu kurz erklärt und sind in guten Schaubildern nachvollziehbar.
Eines der Kapitel, das die Autorin selbst schreibt: Sexuelle Beziehungsaspekte …, ist mit kurzen Fallbeispielen hinterlegt und zeigt in wenigen Seiten wichtige und therapeutisch nützliche Aspekte. Die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten werden in über 200 Seiten dargestellt. Auch hier gibt es eine klare, nachvollziehbare Gliederung. Integrativ-körperorientiert, systemisch, das „Hamburger Modell“, Konzentrative Bewegungstherapie (KBT), Gruppentraining, … werden vorgestellt. Der Behandlung von hypersexuellen Störungen und die Behandlung von Sexualdelinquenz sowie der mögliche Einsatz von Psychopharmaka werden als gesonderte Kapitel besprochen und runden dieses sehr kompetente Nachschlagewerk ab.
Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
Autor: Luise Reddemann, Wolfgang Wöller
Hogrefe Verlag; Auflage: 1. Auflage 2017 (23. Januar 2017)
Gebundene Ausgabe | 109 Seiten | ISBN: 3801723011
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Präzisionsarbeit „on the point“ in komprimierter Form
Ohooo …in knapp 100 Seiten plus Literaturangaben dieses komplexe Thema, diese komplexe Diagnostik vor allem an eine Fachschaft zu schreiben….mutig oder souverän…eher UND! Natürlich darf man(n)/Frau vor allem von Frau Reddemann einiges erwarten, meine Skepsis zu beginn des Buches blieb. Als es mir dann vorlag und die ersten Seiten habe „passieren“ lassen war ich dann doch sehr positiv überrascht. Präzisionsarbeit „on the point“! Beschreibung der Störung, Störungstheorien, Aspekte der Neurobiologie und der Bindungsforschung in gerade mal 20 Seiten. DAS was es braucht steht GENAU in den Zeilen drin. Nicht mehr und vor allem nicht weniger. Es folgt die Präzision in der Diagnostik, sehr emphatische Beschreibungen die den Therapeuten zu den tieferen, differenzierten „Schichten“ des Betroffenen Menschen führen. Wie in allen Kapiteln wird eine Zusammenfassung in einem Lernkästchen dargestellt. Nun war der Rezensent doch sehr gespannt, wie denn das Kapitel „Behandlung“ in fast 80 Seiten beschrieben wird und gleichzeitig der Wunsch war „…doch etwas dazu zu lernen“.
Die Autoren beschreiben die Gefühlslage, Bindungsverhältnisse, … in Wechselwirkung des Patienten mit dem Therapeuten. Man spürt regelrecht wie Frau Reddemann und Herr Wöller daraus die individuellen, phasenorientierten Behandlungsmethoden ableiten. Kurze Fallbeispiele geben Einblick in die angewandte Methode. Der Beobachtertechnik sind 6 Seiten gewidmet. Hier habe ich im Detail definitiv noch mal dazu gelernt! Auch bei der Erläuterung zu EMDR gibt es feine, sicherlich hilfreiche Hinweise, zum Beispiel bei der „Pendeltechnik“. Der Aspekt von dissoziativen Symptomen wird auf 4 Seiten knapp benannt. Zum Abschluß werden noch aktuelle Studien erklärt.
Die Trauma-Trinität. Ignoranz - Fragilität - Kontrolle
Autor: Ellert Nijenhuis
Vandenhoeck & Ruprecht | erschienen: 2016-09-12
Gebundene Ausgabe | 720 Seiten | ISBN: 3525402619
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Ein lebhaftes und verdauungsWÜRDIGENDes STATEMENT
Die 2 Bände in diesem anspruchsvollem Gesamtwerk, sind ein sehr! differenziertes STATEMENT zu Konzepten und Verstehenswelten einer traumabedingten Dissoziation in 20 Kapiteln und 150 Kernaussagen.
Zu Beginn wird das Leiden durch ein Trauma auf 70 Seiten aus eher psychoanalytischer Geschichtsschreibung beschrieben. Ein Schaubild zeigt das sehr gut auf und enthält weitere Differenzierungen.
Nun nimmt das wissenschaftliche Verständnis von Ellert Nijenhuis fahrt auf. Vier Perspektiven werden erklärt, die sich wie ein roter Faden durch dieses Fachbuch durchziehen. Benannt werde sie als: Erste-Person-Perspektive, Quasi-Zweite-Person-Perspektive, Zweite-Person-Perspektive, Dritte-Person-Perspektive.
Das wechselhafte historische Verständnis der traumatischen Melancholie wird über 60 Seiten in Kapitel 7+8 dargelegt und mit umfangreichen Schaubildern skizziert.
Der Autor legt einen außerordentlichen! Focus auf ein sorgfältiges! Definieren. Diese Sorgfalt fordert den Leser definitiv heraus, seine Fachlichleit zu prüfen und sich leiten lassen zu einem „mehr“ einem SO kann Fachmann/Fachfrau es auch sehen und sich zukünftig führen lassen. Wie es bei sorgfältigem!! „konzeptionellem Großreinemachen“ eben auch ist, kann es zur Überforderung oder eines Lehr-Lern-Ausstiegs führen. Je nach Perspektive! und fachlichem Standort. Sorge und Leidenschaft führen und verführen Herrn Nijenhuis zu sehr kritischem Umgang mit der Fachwelt. Das kann ab und zu auch zuviel sein. Naja, 😉 an einer Stelle ist bezogen auf die PTBS zu lesen, dass „…Hypothesenset zur empirischen Überprüfung freigegeben wird“.
In Kapitel 12 geht es um das Bewusstsein und Selbstbewusstsein bei dissoziativen Störungen. Auch! hier ergänzen gute Schaubilder in tabellarischer Form die Verstehbarkeit des Konzeptes.
In Kapitel 14 stellt sich der Autor über 6 Seiten, den kritischen Stimmen zu seinen vorgeschlagenen Definitionen und Replik. Das ist in einem Fachbuch eher außergewöhnlich und hat stil. Eine Stimme meint: „zirkulär, absolutistisch, dogmatisch …“
In drei Kapiteln über 100 Seiten werden biopsychosoziale Perspektiven, Ergebnisse und Befunde erörtert. Medizinische Ergebnisse der Uniklinik in Zürich werden aufgeführt.
60 Seiten Literaturangaben und 20 Seiten Sach-/Stichwortregister…cooool!
Sir Ellert Nijenhuis….DAS war/ist ihr erster Streich…im Frühjahr 2017 folgt ihr dritter Band als Abschluss ihrer Trauma-Trinität. Sie stellen Ansätze und Konkretes für die praktische Arbeit in Aussicht. Der Rezensent lässt sich leiten von seinen eigenen fachlichen Ansprüchen, die durch dieses Buch beflügelt wurden und stärkt auch die eigene kritische Stimme, im besten Sinne. Somit bin ich sehr neugierig auf den kommenden 3 Band!
Handbuch der Psychotraumatologie
Autoren Günter H Seidler, Harald J Freyberger, Andreas Maercker
Klett-Cotta | erschienen: 2011-09-01
Gebundene Ausgabe | 776 Seiten | ISBN: 3608946659
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Die Zeit war reif, ein so umfassendes und fundiertes Fachbuch herauszugeben. Führende Experten aus Deutschland schreiben zu Ihren Spezialgebieten in der Psychotraumatologie. So ist ein Handbuch von beinahe 800 Seiten entstanden.
Im sehr gut gegliederten Inhaltsverzeichnis werden acht thematische Gegenstandsfelder/Hauptkapitel aufgeführt und übersichtlich untergliedert. Im Gesamten dürfen J 65 Kapitel gelesen werden. In den Hauptkapiteln erfährt der Leser differenziertes Fachwissen unter anderem zu folgenden thematischen Aspekten: Gedächtnis, Dissoziation, Theorien der Belastungsstörung, Resilienz, Holocaust, geschlechtsspezifische Aspekte, Traumatheorie in den unterschiedlichen Methoden der Psychotherapie, Krankheitsbilder, spezifische traumatische Ereignisse und die Folgen, Traumata in der Lebensspanne, Traumatisierungen in gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten, Therapeutische Möglichkeiten (hier auch: Spiritualität, akute Krisenintervention, EMDR), Schnittstellen zur Justiz. Hochinteressant geht es innerhalb dem jeweiligen Hauptkapitel weiter.
Die Spezialisierung der ca. 70 Autoren und die damit verbundene weitere thematische Differenzierungen werden über ca. 10 – 15 Seiten ersichtlich und inhaltlich hervorragend gefüllt. Den Gedanken: „Wieder etwas dazu gelernt“ inwieweit auch immer, wird der Leser an vielen Stellen in den Unterkapiteln zu sich selbst sagen. Ein ausführliches Literaturverzeichnis schließt sich nach jedem Unterkapitel an. Einzelne Themen werden selbstverständlich mit Schaubildern – entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen mit Statistiken belegt. In den letzten Zeilen des jeweiligen Unterkapitels, werden Fragen zum Thema aufgeworfen. Was kann verbessert werden, was sollte in der Zukunft verstärkt betrachtet und wissenschaftlich untersucht werden. Für jeden (zukünftigen) Profi jeglicher Spezialisierung ist in jedem Hauptkapitel etwas dabei, das seine fachliche Kompetenz erweitern und seine praktische Arbeit anregen wird.
Eine Autorenübersicht mit Kontaktangaben und ein umfangreiches Stichwortverzeichnis runden in einer angenehmen Ausführlichkeit das thematisch „schwere“ Buch ab. Ein Glossar wird nicht aufgeführt.
Was mich persönlich in der Art und Weise der Beschreibung ganz besonders angesprochen hat, finden Sie als Auswahl in folgenden Zeilen: Theorie der Furchtstruktur, strukturelle Dissoziation, besonders ausgeprägtes Fingerspitzengefühl bei systemischen Aufstellungen von Traumata ist unabdingbar, ausführliche Diagnostik, ausführliche Beschreibung der unterschiedlichen Psychotherapieverfahren, Nebenwirkungen der Traumatherapie, Opferschutzgesetz, körperliche Erkrankungen im Zusammenhang mit erlebtem (Kindheits-)Trauma, internationale Projekte bei akuten Großschäden, sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Krieg, mehrdimensionales psychodynamisches Vorgehen als TherapeutIn, spirituelle/religiöse Rituale als Ressource, Interventionen in der Psychoonkologie. Alles in allem empfehle ich dieses Buch als anregendes Standardwerk. Das tiefergehende theoretische Verstehen und die praktische Anwendung im therapeutischen Berufsfeld wird durch dieses Werk „erleichtert“
Handbuch Traumakompetenz
Autor: Lydia Hantke, Hans-Joachim-Görges
Junfermann Verlag; Auflage: 1 (21. Mai 2012)
Taschenbuch | 512 Seiten | ISBN: 3873878682
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Übungen und Theorien die einladen und motivieren.
Traumatherapeutisches Basiswissen wird in diesem Buch auf 500 Seiten für alle sozialen Berufsgruppen gut vermittelt. Es ist verständlich und sehr gut strukturiert. Theoretische Grundlagen werden über 100 Seiten vermittelt. In knapp weiteren 100 Seiten wird über Konsequenzen für die Praxis nach gedacht. Danach folgt der Teil 2 des Buches: Übungen. Die Seitenzahl von 300 ist enorm und zeigt sehr viele Differenzierungen im Ablauf sowie in der Anwendung auf.
Die Autoren erklären die Theorie ab und zu an einem Schaubild von „Denker“ und „Häschen“. Letzteres steht für die Darstellung von Ängsten und anderen Gefühlen. Diese visuelle Darstellung kann dem Leser helfen, das eigene bereits vorhandene Wissen leichter zuzuordnen um mit den methodisch-didaktischem Ansatz der Autoren leichter mitzugehen. Die biologischen und psychischen Auswirkungen eines Traumas werden in leicht verständlicher weise beschrieben. Die Notfallreaktion einschließlich einer möglichen Dissoziation und entstehender Stresskurve mit einem Schaubild ergänzt. Das A und O in der Traumatherapie ist die Stabilität des Betroffenen. Im Kapitel: „Stabilität erarbeiten“ geht es dann auch um „Integration durch Erweiterung der Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten“. In einem anderen Kapitel wird die Auftragsorientierung im Kontakt mit dem traumatisierten Menschen auch durch die Fragestellung „Wer will was?“ angesprochen. Über die Selbstfürsorge wird in ca. 25 Seiten gesprochen.
Der Übungsteil enthält zum Teil Fallbeispiele mit Transcripten. Zu jedem Übungsabschluss werden Auswirkungen, Schwierigkeiten, Besonderheiten im Kontakt mit unterschiedlichen sozialen Menschen/Gruppen meist über 2-4 Seiten differenziert. Ob das zuviel oder zuwenig ist, wird am Kenntnisstand und Berufsfeld des Lesers liegen. Orientierungsübung in Raum und Zeit, Anleitungen zu Dissoziationsstopps, Kontrolle von Flashbacks, erarbeiten der Zeitlinie (Damals, Hier + Jetzt), klassische Übungen wie „Tresor“, „Sicherer Ort“, „Ressourcenkoffer“ und „innere Helfer“ sowie weitere Übungsanregungen bekommen immer eine gute Anleitung zur Anwendung.
Die Kapitelformulierung „Im Abstand betrachten und Verantwortung übernehmen“ finde ich einladend und besonders motivierend. Die bekannten Methoden wie Bildschirmtechnik, Symptome zu externalisieren, Teilearbeit und Arbeit mit dem inneren Kind werden als Einführung in die Methode als solches kompetent angeleitet.
Dieses Buch wird den bereits praktischen Anwendern eine wohltuende Auffrischung sein, die Ergänzungen bietet.
Der ressourcenorientierten Erklärungen sind ermutigend und laden zu einer Intensivierung von Theorie und praktischen Übungsanwendung für jeden Leser ein.
Wege der Traumabehandlung
Autor: Michaela Huber
Junfermann Verlag | erschienen: 2003-12-04
Taschenbuch | 399 Seiten | ISBN: 3873875500
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Wie kann das gelingen, Trauma-Behandlung? Kann es gelingen, diesen Themenbereich lehrreich und dennoch, ohne Fachlexikon, lesbar für Fachleute, Betroffene und Laien, zu vermitteln? Dann auch noch die verschiedenen psychotherapeutischen Methoden zu verbinden, auch dadurch den systemischen Blickwinkel sichtbar werden zu lassen und dabei den Tätigen immer wieder zu Hinterfragen? Dann soll das Ganze „bitte schön“, noch strukturiert und optisch gut erfassbar sein. Eben ein immerwährendes Nachschlagewerk, für „spätere (schwierig erscheinende) Zeiten“.
Diesen vielen benannten Erwartungen gerecht zu werden, ist doch eigentlich nicht möglich, oder? Der Leser erfährt und spürt das Gegenteil, mit jeder Seite mehr. Das scheinbar Unmögliche, sowie der Tätige es immer wieder im Umgang mit Betroffenen erfährt, und umgekehrt, wird und ist möglich.
Was Sie außerdem bekommen? Antworten und Anregungen zu Fragen, die Sie so nicht gestellt hätten. Ganz konkret: 11 Kapitel mit Themen zu den Inhalten, wie: Grundhaltungen im Arbeitsbündnis / Zeitpunkt für eine Traumatherapie / Wieso Frauen und Männer verschiedene Therapien brauchen / Ambulante und -oder stationäre Traumatherapie? / Stabilisierung und Ressourcen-Aktivierung / Täter-Opfer-Spaltung / Besondere Beachtungen bei Menschen die rituell misshandelt wurden / Lässt sich das Trauma-Schema verändern? / Umgang mit Flashbacks und Selbstverletzungen / Wie kann man Distanz zum Traumaerleben gewinnen? / Psychohygiene, um sich auch vor Müdigkeit des Mitempfindens zu schützen.
In jedem Kapitel finden Sie sehr viel Lehrreiches und Anregendes, Tipps, Schaubilder und Beispiele. Des weiteren noch fünf Anhänge, bestehend aus: Checklisten, Teufelskreis-Selbstverletzung, Ideen falls „nichts mehr geht“, Behandlungsrichtlinien, Adressen von stationären Einrichtungen. Take it and read it – „101“ Tips are yours. In der Frage und dem entsprechenden Kapitel, ob Frauen und Männer unterschiedliche Therapien bzw. gleichgeschlechtliche Therapeuten haben sollten, lohnt es sicher noch über das angebotene Denkmodell hinaus zu denken.
Kurzum, das Buch ist absolut gelungen und eine Kunst. Das dramatische wird angesprochen, mit behutsamer, abwechselnder und kreativer Schrittfolge wie im Ballett fortgeführt, die Lyrik lädt zum Durchatmen ein, es steigert sich wie in einem Abenteuer und hat in und mit diesem Buch ein „Happy End“. Gratulation.
Das verfolgte Selbst
Autor: Kathy Steele
Junfermann Verlag | erschienen: 2008-04-04
Taschenbuch | 464 Seiten | ISBN: 387387671X
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Mit hohem Respekt und Bewunderung möchte ich dieses Buch als kontinuierlich lernender Therapeut rezensieren. Das Erstaunlichste sei zuerst benannt: Mit höchster Fachlichkeit geschrieben, ist das sehr anspruchsvolle Buch verständlich, erklärend und klärend, jederzeit empathisch und in sehr vielfältiger Weise hilfreich. Der Leser darf sich über viele „AHA-Momente“ sicher sein. Mit einem Lächeln möchte ich sagen: Vorsicht es besteht Veränderungs-Gefahr.
Die Grundlage dieser konzeptionellen Überlegungen und Forschungen der Autoren basiert auf dem Verständnis der „Psychologie des Handelns“ von Pierre Janet (1859-1947). Die strukturelle Dissoziation beschreibt einen Mangel an Integration zwischen zwei oder mehreren psychobiologischen Subsystemen der Persönlichkeit. Jeder dieser Subsysteme der dissoziativen Teile der Persönlichkeit enthält seinen eigenen Sinn von sich Selbst und seinen Wahrnehmungen bezogen auf die Umgebung. Die unterschiedlichen Anteile sind nicht komplett voneinander getrennt, aber können, zum Beispiel, in den Bereich des Anderen eindringen und stören. Ebenso können sie sich gegenseitig ablehnen oder voreinander fürchten. Die Folge ist ein Mangel an Kohärenz und Koordination innerhalb der Gesamtpersönlichkeit von Traumatisierten.
Es gibt zwei Hauptarten von Persönlichkeitsanteilen, sie werden als ANP (anscheinend normale Persönlichkeitsanteile) und EP (emotionale Persönlichkeitsanteile) beschrieben. ANP versuchen im täglichen Leben zu funktionieren, und EP ist fixiert auf traumatische Erinnerungen. In der primären strukturellen Dissoziation gibt es ein ANP und ein EP. In der sekundären strukturellen Dissoziation gibt es mehr als ein EP, und in der tertiären strukturellen Dissoziation mehr als ein ANP und mehr als ein EP. Diese komplexeren Formen berichten von heftigen Traumatisierungen im Kindesalter und einem Mangel an sozialer Unterstützung. Solange der Klient sich als ANP vor dem fürchtet was in der Psyche geschieht, können die traumatische Erinnerungen die in Beziehung zu dem EP stehen nicht integriert werden. Passend zu der Furcht und Abwendung der ANP’s von den EP’s bleibt die strukturelle Dissoziation erhalten, so die Erkenntnis der Autoren.
Eine weitere Unterscheidung und auch Lösungsansatz beschreibt die Darstellung von Handlungssystemen. In der Vermittlung von einem oder mehreren Handlungssystemen des täglichen Lebens, versucht der ANP im täglichen Leben zu funktionieren. Der EP vermittelt primär in Bezug auf die Handlungssysteme Verteidigung und Erhaltung. Passend zu dieser Beziehung von unterschiedlichen Handlungssystemen, haben ANP und EP unterschiedliche Motivationen und Ziele. Es werden weitere Arten von ANPs/EPs beschrieben. Beispiel: Ein „Kampf-EP“, das sich gegen jede Form von intimer und beschützter Bindung zur Wehr setzt, kann mit dieser Motivation und Absicht ein vorhandenes „bindungs-bedürftiges-EP“ verfolgen.
Im Weiteren werden negative und positive psychoforme wie auch somatoforme dissoziative Symptome dargestellt. Negative psychoforme dissoziative Symptome werden als Verlust im Sinne von „zu wenig“ erklärt. Affektverlust, Verlust der kritischen Denkfähigkeit, Verlust von Bedürfnissen sollen hier an dieser Stelle benannt sein. Positive Symptome sind demnach ein „zuviel“ an Wahrnehmung von Gedanken, Ideen, Gefühlen und inneren Bildern.
Das Spektrum der traumabezogenen Störungen wird bezogen auf das Buchthema, komprimiert und geschliffen in kurzen präzisen Beispielen aufgezeigt. „Der EP kann sich im Falle einer PTBS fürchten, er kann Panik empfinden, oder er kann Drogen konsumieren (um traumatische Erinnerungen oder andere belastende positive dissoziative Symptome abzuwehren), bulimisches oder anorektisches Verhalten entwickeln und aggressiv handeln. Der EP kann hierbei ebenso somatoforme Symptome wie körperliche Anästhesie, lokale Schmerzen oder Lähmungserscheinungen erleben.
„Der Klient muß begreifen, daß seine Gefühle, Gedanken oder Wünsche ihm helfen sollten, seine Aufgaben in der Welt zu erfüllen, und daß sie sich auf sein Verhalten und seine Beziehungen auswirken.“ „Viele Klienten können nicht zwischen Gefühlen und Verhaltensweisen unterscheiden. Wenn sie sich beispielsweise wütend fühlen, fürchten Sie, sie könnten aus unkontrollierter Rage heraus handeln“.
Deutliche und hilfreiche Hinweise werden dem Therapeuten im letzten Viertel des Buches gegeben. Darin geht es um traumabezogene Phobien die auch die strukturelle Dissoziation aufrecht erhalten können. Benannt werden unter anderem Phobien hinsichtlich bestimmten traumatischen Reizen, Gedanken und Erinnerungen, mentalen Handlungen, der Veränderung im Allgemeinen und Speziellem, menschlichen Bindungen und Zuneigung sowie dissoziierten Anteilen. Der Therapeut bekommt umfangreiche Hilfsangebote wie er den Gefühlen seines Klienten durch Beachtung und Respekt begegnen und mit diesen Gefühlen sorgsam arbeiten kann. Die Arbeit mit Symbolen, Metaphern und Anderem führt zur Erhöhung der Möglichkeiten von mentalen Handlungen. Im Sinne des Buches und der Theorie Pierre Janet: Psychologie des Handelns. Durch dieses in Ihrer Gesamtheit und Komplexität beschriebene Vorgehen, kann es gelingen alle dissoziierten Anteile des Klienten zu ermutigen, sich der Existenz anderer Anteile und ihrer jeweiligen Ziele sowie ihres Zusammenwirken im Gesamtsystem des Klienten bewusster zu werden. Benannt wird dies als Synthese.
In der letzten traumatherapeutischen Phase geht es den Autoren um die Realisation und Fusion. In dieser der Klient eine Eigenbeschreibung der Gegenwart entwickelt die zwar durch die Vergangenheit geprägt aber nicht mehr diktiert wird. Trauergefühle ebnen den Weg in die Gegenwart und Zukunft mit neuen förderlichen Erlebnissen. Auf das unterschiedliche Maß an mentaler Effizienz und mentaler Energie wird im thematischem Kontext immer wieder abgehoben und beschreibt sich in dem Klienten zugeschriebenen Kernsatz: „Ich bin mehr als ein Traumatisierter“. Dazu hier und „passend“ die Abschlußsätze des Buches: “ Wenn ich nicht für mich selbst bin, wer bin ich dann? Wenn ich nicht mit anderen zusammen bin, was bin ich dann? Wenn nicht jetzt, wann dann“?
Dieses Buch gehört meiner Ansicht nach in den Bücherschrank eines Jeden, der traumatisierte Menschen professionell begleitet. Für Klienten ist das Buch sicherlich eine Hilfe sich selbst besser zu verstehen und um sich möglicherweise auf den Weg zur (nochmaligen) spezialisierten therapeutischen Hilfe zu begeben. Das Buch ist für mich in mehrfacher Hinsicht eine positive Heraus-FORDERUNG. Höchstwahrscheinlich auch für Sie als zukünftigen Leser.
Psychotraume, State, Setting
Autor: Ralf Vogt
Psychosozial-Verlag | erschienen: 2007-02-01
Taschenbuch | 334 Seiten | ISBN: 3898065820
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Vieles wird erreichbar sein, es ist „nur“ sehr viel zu tun. Packen wir es heute!? an! Diese Rezension ist sehr lang. Es wird sich sicherlich/hoffentlich für Sie lohnen. Kontaktaufnahme, Tasten, Berühren, Berührt werden und Heilungsprozesse einleiten, so möchte ich eine erweiterte Überschrift zu diesem Buch benennen. Die besonders respektvoll geschriebenen unterschiedlichen Vorbemerkungen für Fachkollegen ebenso für Klienten machen die Kontaktaufnahme des Autors und seine psychotherapeutische Arbeitsweise schon hier spürbar. Die Perspektive und der Umgang mit dem Thema zeigt sich in höchst komplexen Überlegungen und einem handlungsaktiven Umgang im Setting, die den Autor im differenzierten Inhaltsverzeichnis wieder spiegeln lässt.
Der Ansatz von Ralf Vogt und der gemeinsamen Arbeit mit seiner Frau, zeigt sich durch ein sehr hohes Maß an Transparenz, Nachvollziehbarkeit, einer jederzeit zu überprüfenden Durchführungen sowie der Bereitschaft für kreative Ergänzungen. Im ersten Drittel des Buches werden theoretische Hintergründe erklärt und in interdisziplinärer Verbindung zu wichtigen Forschungsbereichen wie der Neurobiologie und der Bindungsforschung aufgezeigt. Die menschlichen States, sogenannte ICH-Zustände, werden in Bezug zur traumatischen Erfahrung gesetzt, kategorisiert und in einprägsamen Schaubildern dargestellt. Der Übergang in diesen Behandlungsansatz beschreibt die Überschrift: „Zur Bedeutung von haltgebenden Berührungen in der Psychotraumatherapie“.
Das nun im weiteren Drittel beschriebene Modell von Ralf Vogt heißt: Somatisch-Psychologisch-Interaktives Modell in der Standard-20-Version zur Psychotraumatherapie Komplex-Traumatisierten u.a. Störungsgruppen, kurz: SPIM-20-KT. Die 20 Behandlungskriterien wie Transparenz, Diagnostik- und Lösungsorientierung, beseelbare Therapieobjekte, szenische Handlungsorientierung, Einbeziehung systemische Einflussgrößen und Transgenerationalität werden erklärt. Behandlungsphasen werden beschrieben und in Ausschnitten mit minütlicher Zeitfolge dargestellt. Ein Begriffskatalog wurde beigefügt sowie umfangreiche Handouts wie Trauma- und Ressourcenlandkarte, Strukturblatt, Statistik und Tagebuch für die Arbeit mit den States des Klienten. Ein Behandlungsprotokoll, Übersicht zum Stufentraining und Weiteres sind unterstützende Materialien für den Fachkollegen.
Im letzten Drittel werden bebilderte Fallvignetten nachspür- und erlebbar. Eine Evaluation mit diesem Manual schließt sich an. Kurze Auswertungen, ein Ausblick und der Hinweis auf die Settinggrenze führen die inneren und äußeren Augen des Lesers in den Arbeits- und Heilungsprozess. Das differenzierte Aufzeigen von (Täter-) Introjekten und Implataten und das Aufarbeiten des traumatischen Geschehens mit beseelbaren Therapieobjekten wie zum Beispiel Kuschelei, schwarzer Sack, Kontaktsstäbe, Klammerpferd, Depressionstonne, Familienskulpturen mit Stofftieren, EMDR mit Halteseil zeigen dem Leser eine verantwortungsvolle, standardisierte und kreative psychotraumatische Arbeit auf sehr hohem fachlichem Niveau und äußerst respektvollem Umgang mit dem Klienten.
Sie als Leser dieser Rezension haben nun selbst ein Gespür, Blick und Gedanken für das Neue in diesem Buch bekommen. Meinerseits möchte ich folgendes festhalten: Die Theorien wurden verständlich und differenziert beschrieben. Ein vom Autor beispielhaft diszipliniertes Vorgehen der aufgeführten 20 Kriterien sind nachvollziehbar und ermöglichen eine Bereicherung der eigenen therapeutischen Arbeit im Sinne: „Alles! für den Klienten“. Übersichtliche Handouts, die es in anderen vergleichbaren Fachbüchern selten gibt, bilden eine abgesicherte Grundlage der Anwendung. Die benannten Hilfsmittel: „beseelbare Therapieobjekte“, sind eine neue kreative Möglichkeit für Fachfrau/Fachmann und KlientIn mit einer Traumatisierung im Prozessgeschehen umzugehen. Daraus ergibt sich also bei Anwendung dieser Methode und Standards ein Vorteil für alle die direkt am Prozessgeschehen arbeiten.
Im Anhang sind Hinweise auch zur Weiterbildung in dieser Methode, die ausschließlich durch den Autor und seiner Frau angeboten werden. Den Satz des Autors:“ Der Optimismus ist also, dass man wirklich viel erreichen kann, wenn man weiß, dass sehr viel dafür zu tun ist“, möchte ich jedem Leser weitergeben.
Introjekt und Trauma
Autor: Frank Rosenberg
Brandes & Apsel | erschienen: 2010-09-01
Gebundene Ausgabe | 297 Seiten | ISBN: 3860996800
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Was kann Traumatherapie bewirken? Welchen Beitrag kann dabei die Psychoanalyse als angewendete Therapieform leisten? Wie zeigt sich der Erfolg in der Verarbeitung und im Leben des Klienten, wenn integrative Methoden angewendet werden? Diese Fragen werden beim Lesen als roter Faden sichtbar. Antworten holt sich der Leser ab, je nach dem wo er in seiner Fachlichkeit steht. Aus Sicht des Rezensenten, wird ein hohes Maß an psychoanalytischer Denkweise vorausgesetzt. Ein Glossar wäre dienlich gewesen. Sehr hilfreiche und anregende Abbildungen über den traumatischen Prozess nebst den nachfolgenden Introjektionsvorgängen, das Affekterleben um die traumatische Beziehungserfahrung herum sowie traumainduzierte psychische Konflikte zwischen den Persönlichkeitsinstanzen runden das Buch ab.
Im Folgenden möchte ich einiges konkretisieren. Eine der Absichten des Autor, die Methodenspaltung in der Traumatherapie aufzuweichen ist anhand des ausführlichen und auf 300 Seiten sehr gut beschriebenem Fallbeispiels einer dreijährigen Langzeittherapie mit einem jungen erwachsenen sicherlich gelungen! Die wörtlichen Beschreibungen des Klienten haben ein ausgewogenes Maß zu dem Dialog mit dem Therapeuten (Autor) und der Metabeschreibung bzw. Theorieentwicklung. Die offenen Darstellungen, Gefühlsbeschreibungen und Erklärungen von psychoanalytischen Übertragungen und Gegenübertragungen können sehr hilfreiche Impulse sein für Therapeuten die mit traumatisierten Klienten arbeiten. Diese nachvollziehbaren Darstellungen, in denen psychoanalytische Behandlungsansätze modifiziert werden, sind fallbezogen und sprechen für den Therapeuten (Autor). Überlegungen zur (aktuellen) Arbeit mit eigenen Klienten können sofort antizipiert werden. Prima beschrieben wird in diesem Zusammenhang immer wieder das A und O einer Traumatherapie zu prüfen: Sicherheit und Stabilität, auch in der Beziehung Klient und Therapeut. In der weiteren Falldarstellung werden traumainduzierte, dissoziative Ich-Zustände sowie die Niederschläge der traumatischen Introjekte im Überich und Ichideal und ebenso ein Verständnis von Introjekten sehr gut beschrieben und im Fallkontext erklärt. Der Autor legt Wert auf eine genaue Darstellung unterschiedlicher therapeutischer Interventionen, je nachdem, wo die traumatischen Introjekte verortet werden. Nice surprice: Die Arbeit mit den „inneren Anteilen“ (Ego-States) sowie traumatischen Introjekten als Anwendung einer integrativen Methode, die weitere Absicht des Buches, wird sichtbar, bekommt eine Gestalt, wird gut verstehbar. „Innere Anteile“ beim Klienten sind zum Beispiel: „Der Saboteur“, „Stimme des inneren Verurteiler“, „Porno-Anteil“. Eine Konkretisierung der Ego-State Methode wird durch die gezielte Introjektbearbeitung in diesem Fall kompetent beschrieben. Der Autor lehnt sich dabei auch an das „Drachentötermodell“ an. Eine Verbindung von traumarekonstruktiver Arbeit mit der Bearbeitung der traumatischen Introjekte wird nachvollziehbar dargestellt und mit der Arbeit mit dem „inneren Kind“, der „Bildschirmtechnik“ sowie der „Leeren-Stuhl-Arbeit“ (Gestalttherapie) integriert.
Die Fallbeschreibung und strukturelle Aufbauarbeit des Therapeuten (Autor) machen beim Lesen immer wieder neugierig. Wie geht es mit dem Klienten weiter, was erkennt er, verändert sich was, wie gehen beide mit schwierigen Momenten in der Therapiestunden um, was wird dem Therapeuten „einfallen“.
Durch sein kreatives, integratives Vorgehen mit tief fundierter, fachlicher Basis erlebt sich der Rezensent (vielleicht auch andere Leser) im „gemeinsamen Therapiezimmer“. Der Rezensent als systemischer Therapeut von Herzen, schaut durch die systemische Glasscheibe und erfreut sich über diese Fachlichkeit.